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ASP breitet sich in Hessen weiter aus

 

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich weiter aus und erreicht nun kritische Bereiche in Deutschland, insbesondere nahe der bayerischen Grenze. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen und Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus.

Jüngste Entwicklungen

 

Update 30. August 2024: Biosicherheit ist der Schlüssel

Schweinehalter, Bauernverband, Schlachtbranche, Vermarkter – alles hält den Atem an, wenn es um Neuigkeiten zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hessen geht. Dabei begleitet das Damoklesschwert der ASP die heimische Landwirtschaft seit Jahren: Immer und überall ist es denkbar, dass ein Bürger durch leichtsinniges Verhalten die ASP einträgt. Aktuell richtet sich der Fokus auf die grenznahen hessischen Wildschweine – ausgerechnet in einer Region, die auch in Bayern extrem dicht von Wildschweinen besiedelt ist. Daher betrifft ein Teil der Maßnahmen, die auch in Bayern vorsorglich angelaufen sind, die Wildschweinpopulation: Die Abschussprämie wurde erhöht, Zäune gebaut und Wildschweinkadaver werden gesucht und beprobt, aber auch alle geschossenen Wildschweine untersucht. Bei keinem konnte bisher die ASP nachgewiesen werden.

Tatsache ist: Bayern ist ASP-frei. Und es wurde nie genauer untersucht: Jedes tote und verendete Hausschwein in den Landkreisen Miltenberg und Aschaffenburg muss aktuell auf ASP untersucht werden. Die Landwirte sollen die Proben selbst nehmen. Das verlangt ihnen viel an Aufwand ab. Sie tun es, weil sie es müssen und weil es zum Sicherheitsgefühl aller Betriebe beiträgt.

Wir rufen alle Schweinehalter auf, ihren wichtigen Beitrag zu leisten, damit die ASP die bayerischen Hausschweine nicht erreicht: Gelebte Biosicherheit ist das Schlüsselwort. Zu diesem Thema fanden bereits mehrere Online-Vorträge statt. Die kommenden Termine finden Sie unter www.BayerischerBauernVerband.de/Biosicherheit-Schwein.

Ziel muss sein, alle Eintragsmöglichkeiten von Krankheitserregern auszuschließen, beispielsweise durch das eigene Schuhwerk, Gerätschaften, Futter, den Hund, Handwerker oder sich kreuzende Wege von Fahrzeugen. Die Medien betonen immer wieder, dass die ASP für Menschen völlig ungefährlich ist. Das ist gut, denn Panikmache braucht niemand. Sachliche, verlässliche Informationen, auch im Ernstfall, finden Sie auf der Webseite www.BayerischerBauernVerband.de/ASP-aktuell.

Update 12. August 2024: Bayern investiert Maßnahmen der Tierseuchenbekämpfung & ASP-Fall in Baden-Württemberg

Das Tierseuchenreferat des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz hat über den aktuellen Stand des Tierseuchengeschehens rund um die ASP in den Nachbarbundesländern informiert. Dabei wurde deutlich, dass auch auf der bayerischen Seite in Unterfranken bereits zahlreiche Maßnahmen angelaufen sind, um einen Eintrag der Tierseuche nach Bayern zu verhindern, oder wenigstens extrem frühzeitig zu entdecken.

Bereits seit fast einem Monat wird in den Grenzlandkreisen jedes geschossene Wildschwein sowie jeder gefundene Wildschweinkadaver vorsorglich auf ASP untersucht. Das bisherige Ergebnis von 1600 geschossenen Wildschweinen und 50 untersuchten Kadavern belegt die Freiheit des bayerischen Wildschweinebestands von der ASP. Da mittlerweile vorsorglich auch auf bayerischer Seite die Fallwildsuche angelaufen ist, wird die Zahl der beprobten Kadaver (die auch unabhängig von der ASP immer gefunden werden) steigen. Die Aufwandsentschädigung für Jäger für die Wildschweinebeprobung wurde auch vor einigen Wochen bereits um 20 Euro pro Tier angehoben.
Mittlerweile ist zudem jedes tote Hausschwein in den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg zu melden und wird ebenfalls vorsorglich auf ASP untersucht. Die über lange Strecken parallel zur Grenze zu Hessen verlaufende B469 ist in großen Teilen bereits gezäunt. Die nicht gezäunten Bereiche werden vorsorglich schon jetzt mit Elektrozaun versehen, um wandernde Wildschweine fern zu halten.

Einstweilen liegt in Baden-Württemberg ein erster Fall von ASP bei einem Wildschwein vor.

Zur Meldung: www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/erster-fall-von-afrikanischer-schweinepest-in-baden-wuerttemberg

 

Update 01. August 2024: Sperrzone erreicht Baden-Württemberg

Im Kreis Bergstraße wurde bei einem Wildschwein erstmals ASP festgestellt. Ein Landwirt entdeckte den Kadaver bei Einhausen, etwa 35 km südlich des bisherigen Ausbruchsgeschehens im Kreis Groß-Gerau, Hessen. Dadurch sind nun auch Gebiete in Baden-Württemberg von Restriktionsmaßnahmen betroffen, was die Zahl der betroffenen Betriebe auf 81 mit etwa 8.300 Schweinen erhöht. Teile des Rhein-Neckar-Kreises und der Stadt Mannheim liegen ebenfalls in den Sperrzonen. Im Kreis Groß-Gerau wurden bislang mehr als 75 Wildschweine positiv auf ASP getestet. In Rheinland-Pfalz gibt es 14 bestätigte Fälle im Kreis Mainz-Bingen und 4 im Kreis Alzey-Worms.

Update 11. Juli 2024: Erster Fall im Hausschweinbestand, Ausweitung auf Rheinland-Pfalz

Das Virus wurde in einem Hausschweinebestand im Kreis Groß-Gerau nachgewiesen. In einer Kleinsthaltung bei Biebesheim am Rhein wurden 9 Schweine positiv getestet und gekeult. Um den Betrieb wurden eine 3 km große Schutzzone und eine 10 km große Überwachungszone eingerichtet, die auch nach Rheinland-Pfalz reichen. Im Wildschweinebestand wurden bisher 20 von 140 Kadavern positiv getestet.

Update 3. Juli 2024: Anstieg auf neun ASP-Fälle, Ausweitung der Restriktionszone

In Hessen ist die Zahl der ASP-infizierten Wildschweine auf neun gestiegen. Neue Funde bei Riedstadt-Leeheim und Kühkopf erweitern die Kernzone und die 15-Kilometer-Restriktionszone. Diese umfasst nun Teile der Stadt Darmstadt, des Kreises Bergstraße und den südlichen Teil des Kreises Groß-Gerau.

Ausgangslage 27. Juni 2024: Regeln innerhalb der Restriktionszone nach ersten Infektionen bei Wildschweinen in Hessen

Am 15. Juni 2024 wurde im Landkreis Groß-Gerau ein Wildschwein positiv auf ASP getestet. Weitere sechs Tiere wurden in der Kernzone südlich von Rüsselsheim gefunden. Es wurde eine Sperrzone II mit einem Radius von 15 km eingerichtet, die 60 Schweinehalter mit etwa 5.000 Schweinen betrifft. Der Transport von Tieren oder Erzeugnissen ist untersagt, und es gilt eine absolute Jagdruhe. Gras, Heu und Stroh aus der infizierten Zone dürfen nicht zur Verfütterung oder als Einstreu verwendet werden. Die Kernzone wird zusätzlich durch einen Zaun gesichert.

Biosicherheit und Verbringung von Schweinen

Höchste Priorität für Biosicherheit

In Zeiten eines ASP-Ausbruchs ist die Einhaltung strikter Biosicherheitsmaßnahmen von größter Bedeutung. Dazu gehören Hygienevorschriften, Regelung des Personen- und Fahrzeugverkehrs, Desinfektion und Sicherung der Betriebsgrenzen gegen Wildtiere.

Verbringen von Schweinen im Seuchenfall

Das Verbringen von Schweinen aus Sperrzonen ist streng reguliert. Voraussetzungen sind amtliche Betriebsinspektionen, verstärkte Biosicherheitsmaßnahmen und ständige Überwachung. Verendete Schweine müssen virologisch untersucht werden, um den Gesundheitsstatus des Bestandes sicherzustellen.

Freiwilliges Status-Verfahren ASP

Betriebe können am Freiwilligen Status-Verfahren ASP teilnehmen, um Schweine ohne zeitliche Verzögerung aus der Sperrzone zu verbringen, sofern regelmäßige Untersuchungen und Inspektionen durchgeführt werden.

Fazit

Die Situation ist ernst, und die Behörden arbeiten intensiv daran, die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern. Landwirte und die Öffentlichkeit werden dringend gebeten, alle Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen zu beachten, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern.

Für weitere detaillierte Informationen und laufende Updates zur Afrikanischen Schweinepest, besuchen Sie regelmäßig folgende Informationsseiten:

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus | Afrikanische Schweinepest (bayern.de)