16.05.2022rss_feed

Afrikanische Schweinepest erreicht Metropolregion Rom

AgE - In Italien hat die Afrikanische Schweinepest (ASP) die Hauptstadt Rom erreicht. Wie die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) berichtete, wurde am 4. Mai ein erkranktes Wildschwein im Naturpark Insugherata, nur wenige Kilometer vom Vatikanstaat entfernt, positiv auf das Virus getestet. In der vergangenen Woche wurden in dem Park drei weitere Tiere positiv beprobt. Die Untersuchungen dauerten noch an, doch lasse sich die Hypothese aufstellen, dass die Einschleppung des ASP-Virus ausschließlich auf menschliche Faktoren zurückzuführen sei, erklärte die OIE. Die bisherigen Analysen bestätigten das Vorhandensein des Genotyps 2, derselbe Virusstamm, der derzeit in Europa und in Norditalien zirkuliert. Anfang dieses Jahres hatte es in den norditalienischen Regionen Piemont und Ligurien erste nachgewiesene Fälle der ASP im Wildschweinbestand gegeben, zuvor nur auf der Insel Sardinien. Das Infektionsgebiet in Norditalien südlich der Stadt Alessandria ist mehr 400 km von dem Ausbruchsort in Rom entfernt. In der Provinz Rom und Umgebung schätzt man den Wildschweinbestand auf etwa 20 000 Tiere. In ganz Italien sind es an die 2,5 Millionen, berichtet der Vorsitzende des Verbandes der kleinen Agrarbetriebe (Cia), Dino Scanavino. Die von diesen Tieren angerichteten Schäden hätten allein im vergangenen Jahr um 60 % zugenommen; hinzu kämen zahlreiche Verkehrsunfälle. Scanavino forderte deswegen ein schnelles Handeln seitens der Regierung und eine Novellie-rung des Tierschutzgesetzes für einen vermehrten Abschuss von Wildschweinen durch Fachpersonal. Auch der Vorsitzende des Agrarverbands der großen Betriebe (Confagricoltura), Massimiliano Giansanti, forderte die Politik auf, den Wildschweinbestand deutlich zu verringern. Costa versicherte unterdessen in einer Stellungnahme, dass man sich des Wildschweinproblems nicht nur in Rom, sondern in ganz Italien bewusst sei. Deshalb sei bereits ein Sonderkommissar ernannt und dieser mit Mitteln von 50 Mio für die Seuchenbekämpfung ausgestattet worden.
In Deutschland ist vergangene Woche bis zum Stichtag 12. Mai die Zahl der nachgewiesenen ASP-Fälle bei Wildschweinen seit dem ersten Ausbruch laut Friedrich-Loffler-Institut (FLI) auf insgesamt 3 879 gestiegen. Erstmals in diesem Monat gab es in Mecklenburg-Vorpommern wieder positive Virusnach-weise. Es handelte sich um insgesamt vier Überläufer im Kreis Ludwigslust-Parchim innerhalb der bis-herigen Restriktionszone. In Brandenburg gab es im Mai bisher zwölf ASP-Fälle; aus Sachsen wurden 19 Nachweise gemeldet. (BRS-Information vom 16.05.2022)