Fach- und Sachinformationen




Tab. 1: Ammoniak - und Lachgasemissionen im Vergleich (13)


Stalltyp Ammoniakemission
in kg / Tierplatz u. Jahr
Lachsgasemissionen
in kg / Tierplatz u. Jahr
Spaltenboden 3,93 0,15
Envirozyme-
Tiefenstreu
2,70 - 3,10 1,43 - 1,89
Ecozyme-
Tiefenstreu
4,80 1,89

Tab. 2 Gasförmige Stickstoffemissionen in verschiedenen Haltungssystemen (1)


Stalltyp Gesamt - N - Verluste
(Ammoniak u. Lachgas)
in Kg pro Umtrieb und Mastschwein
1. Güllesystem 0,92
2. Tiefstreu mit Envirozyme 0,95*
3. Tiefstreu mit UMS-A-Ferm 1,23*
4. Tiefstreu mit Ecozyme 1,33*
5. Tiefstreu ohne Additiv, 70 cm tief 1,45*
6. Tiefstreu mit Bio-Aktiv-Pulver 1,55*
7. Tiefstreu ohne Additiv, 20 cm tief,
mit Nachstreuen
1,68*
8. Tiefstreu mit Ecozyme, 2 x
Mischen pro Woche
1,76*
* +5 % N - Verluste durch NO (Stickoxid)


Tab. 3 Mist verwertet Stickstoff schlechter (14)


Stickstoff (N) - Verwertung bei Rottemist und Gülle bei sachgerechter Anwendung, ausgesruckt in Mineraldüngeaequivalenten (min. N = 100)

Rottenmist Gülle
N - Verwertung kurzfristig bei Getreide u. Mais 15 - 25 50 - 70
N - Verwertung kurzfristig bei Blattfrüchten 30 - 50 80 - 100
N - Verwertung langfristig 50 - 70 70 - 90

Fazit

Eine Vielzahl von Untersuchungen belegen, dass es ein in allen Punkten (Ökonomie, Tier - und Umweltfreundlichkeit) befriedigendes Haltungssystem auf Grund von negativen Wechselwirkungen für Schweine nicht gibt (10).

Eine ökologische Überlegenheit der (Rotte) - Mistwirtschaft gegenüber richtig betriebener Güllewirtschaft ist m. E. nach dem derzeitigen Wissensstand nicht erkennbar (14). Auch die viel beachteten Nitratausträge in das Grundwasser wären bei richtig betriebener Güllewirtschaft besonders in Gebieten mit hohem Viehbestand geringer als bei Rottemistwirtschaft.

Das Nachdenken über die Nützlichkeit einer Rückkehr zum Rottemist eröffnet keine realen Möglichkeiten zur Minderung der Umweltbelastung. Es ist m. E. zu fragen, ob es nicht manchmal nur ein nostalgischer Traum ist, der die wirklich gegebenen Möglichkeiten vernebelt und die laufenden Bemühungen und Maßnahmen zur Minderung der Nitratbelastung bremst.

Es kommt darauf an, die Stickstoffverwertung z.B. durch Multiphasenfütterung und den Einsatz von Aminosäuren zu verbessern (14, 15, 16). Nur so können die Emissionen gemindert werden, welche Wasser, Böden und Luft belasten.

 

Literatur

1. Hoy, St. et al.: Untersuchungen zur Schweinehaltung ohne Gülleanfall nach dem Tiefstreubettverfahren - Abschlußbericht, Uni - Leipzig, Sept. 1996
2. Krötz, W. u. G. Englert: Entwicklung verfahrenstechnischer Maßnahmen für die Verringerung der NH3 - Emission aus Festmist mit Hilfe eines Systemmodells 109. VDLUFA- Kongreß, Leipzig, 15.-19. September 1997
3. Hoy, St. et al.: Ammoniak- und Lachgasemissionen: Auswirkungen verschiedener Tiefstreuhaltungssystemen für Mastschweine, Landtechnik, 52, H. 1, S. 40-41, 1997
4. Oldenburg, J.: Wirkungen der Ammoniakemissionen aus der Schweinehaltung und Möglichkeiten zu ihrer Verringerung, Lohmann Information, Nov. / Dez, S. 1 - 7, 1992
5. Oldenburg, J.: Geruchs - und Ammoniakemissionen aus der Tierhaltung, Staub - Reinhaltung der Luft, 50, S. 189 - 194, 1990
6. Voermanns, J. A. M. et al.: Erfahrungen und Ergebnisse mit Einstreusystemen aus Versuchsställen und Praxisbetrieben in den Niederlanden, KTBL - Arbeitspapier 183, Haltung von Mastschweinen im Kompoststall, S. 106 - 110, 1993
7. Wanka, U. et al.: Abdeckmaterialien für Lagerbehälter mit Schweinegülle im Test, Landtechnik, 53, H. 1, S. 34-35, 1998
8. Ratschow, J.- W.: …damit die Gülle weniger stinkt. Möglichkeiten der Geruchsminderung bei Flüssigmistsystemen, DGS, 46, H. 7, S. 20 - 24, 1994
9. Schürer E. u. P. Reitz: Emissionen von Ammoniak und Lachgas: Einfluß des Ausbringverfahrens von Flüssigmist, Landtechnik, 53, H. 1, S. 36-37, 1998
10. Hesse, D. et al.: Sind tier- und umweltfreundliche Systeme möglich?, DGS - Magazin, Woche 23, S. 44 - 48, 1997
11. Koch, F. u. A. Winter: Güllelagerung: Lagerkapazitäten schaffen, Schweinewelt, 23, H. 3, S. 18 - 21, 1998
12. Kowalewsky, H.-H.: Fest - u. Flüssigmisttechnil: Lagern - Aufbereiten - Ausbringen Schweinewelt, 23, H. 1, S. 17 - 19, 1998
13. Hoy, St. et al.: Zur Bestimmung von Konzentration und Emission tier - und umwelthygienisch relevanter Gase bei verschiedenen Schweinehaltungssystemen mit Hilfe des Multigasmonitoring, Berl. Münch. Tierärztl. Wschr. 109, S. 46 - 50, 1996
14. Vetter, H.: Rottemist ökologisch besser als Gülle?, Landwirtschaftsblatt Weser-Ems, 140, H. 29, S.19-22, 1993
15. Mehlhorn, G.: Ammoniak als Schadgas für die Tiere und die Umwelt, Wirtschaftliche Tierproduktion mit Schweineproduzent, 24, H. 5 S., 144-149, 1993
16. Steffens, G.: Emissionen aus Tierhaltungsbetrieben und Möglichkeiten zu deren Verringerung, VDLUFA-Schriftenreihe, Nr. 32, S. 57-78, 1990


Kuhprämie

Als neue Maßnahmen hinzugekommen sind die Kuhprämie für Milcherzeuger und die Grünlandprämie für Milchkuhhalter. Förderberechtigt ist hier, wer am 17.5.2010 Betriebsinhaber mit Sitz in Bayern ist und im April 2010 Milch erzeugt und vermarktet. Dazu muss dem AELF bis spätestens 30.06. als Nachweis die Milchgeldabrechnung vom April 2010 bzw. bei reinen Direktvermarktern die letzte Berechnung der Direktvermarktungsquote vorgelegt werden. Die Kuhprämie beträgt 21€ je Kuh.

Maßgeblich ist der durchschnittliche Kuhbestand in der HI­Tierdatenbank im April 2010. Die Grünlandprämie beträgt 25 bis 35 €/ha Grünland, bei max. 3 ha Grünland je Kuh. Der genaue Hektarsatz wird erst nach Einreichung aller Anträge ermittelt. Zum Grünland zählt Dauergrünland (DG), Kleegras, Ackergras, Wechselgrünland, Grünlandeinsaat und zusätzlich auch Grünbrache im ökol. Landbau, soweit hier die vorgenannten Nutzungen eingesät sind. Die Kuhprämie unterliegt der De-minimis-Regelung im Agrarerzeugnissektor. Sie kann daher im Jahr 2010 nur gewährt werden, wenn die Gesamtsumme der einem Betrieb gewährten De-minimis­ Beihilfen im Agrarerzeugnissektor für die Jahre 2008 bis 2010 insgesamt 7 500 € nicht überschreitet. Die seit dem Jahr 2008 gewährten Beträge werden im Mehrfachantrag vorgedruckt.

Hinweis: Ergeben die seit 2008 gewährten De-minimis-Beihilfen im Agrarerzeugnissektor und die für 2010 beantragte Kuhprämie in der Summe mehr als 7 500 €, wird keine Kuhprämie gewährt. In diesem Fall ist es notwendig, dass die Zahl der beantragten Milchkühe begrenzt wird. Dazu ist im Mehrfachantrag, Abschnitt B 6.2 (Seite 6) anzugeben, dass nicht der gesamte durchschnittliche Kuhbestand, sondern nur eine begegrenzte Anzahl der im April 2010 gehaltenen Tiere beantragt wird. Diese Zahl ist so zu bemessen, dass die Gesamtsumme von 7 500 € nicht überschritten wird.










Zur Auflockerung Website_7 Gross